Länderspezifische Infos

Umfragen zur Evaluation des Prostitutionsschutz-Gesetzes.

Wichtig: Umfragen für Schweiz, Österreich und andere Länder bitte auch ausfüllen, da die Gesetzgebung in Deutschland wegweisend für die benachbarten Länder sein kann.

 

An dieser Umfrage dürfen gerne auch Menschen ausserhalb des EASB teilnehmen.

 

>> Umfrage ProsSchG für Deutschland (hier)

>> Umfrage ProsSchG für alle übrigen Länder (Schweiz, Österreich, etc. hier)

 

 

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Deutschland: Stellungnahme Prostituiertenschutzgesetz – ProstSchG

Wir, der Europäische Berufsverband der Sexological Bodyworkers (EASB – European Association of Sexological Bodyworkers), sind ein Verein mit Sitz in der Schweiz.

Unser Ziel ist…

  • die Förderung von Sexological Bodywork als Beruf und Pflege des Ansehens sowie der Anerkennung von Sexological Bodywork in der Öffentlichkeit
  • die Förderung des Informationsaustausches und der Zusammenarbeit von Sexological Bodyworkern* untereinander und mit anderen Berufsgruppen
  • die Wahrung der Interessen des Berufsstandes
  • die Förderung und die Sicherung von Qualität und Ethik in Ausbildung und Berufsausübung durch Festlegung von Ausbildungsstandards, Anerkennung von Ausbildungsinstituten, Organisation von Weiterbildungsangeboten und Herausgabe von Ethikrichtlinien

Was verstehen wir unter dem Beruf Sexological Bodywork?

Sexological Bodywork ist eine Methode welche Menschen zu neuen Erfahrungen mit ihrem Körper, ihrer Sinneswahrnehmung und ihrer Sexualität begleitet. Im Vergleich zur herkömmlichen Sexualberatung oder Sexualtherapie bezieht Sexological Bodywork Ganzkörper- und Genitalmassage in die Arbeit mit ein. Lernen wird durch das Erleben am eigenen Körper vertieft. Durch das somatische Lernen kann das emotionale und erotische Potential, welches unser Körper in sich birgt, erweitert und vertieft werden.

Sexological Bodyworker wenden eine Vielzahl von Methoden an, um Menschen zu Körperbewusstsein und einem Gefühl des „Verbunden-Seins“ mit ihrem eigenen Körper zu begleiten:

Somatische Sexualberatung:

  • Auseinandersetzung und Reflektion über eigene und partnerschaftliche Sexualität
  • Neue Impulse und Erfahrungen durch Beratungsgespräch und Körperarbeit

Wissensvermittlung rund um die Fragen der Sexualität:

  • geschlechterspezifische Anatomie
  • Erregungsformen, Libido, Orgasmus…

Körperorientierte Sexualarbeit:

  • Schulung der körperlichen Wahrnehmung
  • Achtsame Berührung mit verschiedenen Massagetechniken
  • Massage der Genitalien
  • Beckenboden- und Analmassagen
  • Orgasmic Yoga ( Bewusst praktizierte Selbstliebe)

Für wen ist Sexological Bodywork?

Sexological Bodywork ist für Menschen, die sich ein bereicherndes und erfüllendes Sexualleben wünschen, Sexualität als fortdauernde Lern- und Entwicklungschance betrachten, neue Wege in Ihrer Sexualität und Intimität beschreiten und ihr erotisches Potential erweitern möchten.

Gründe, welche Menschen veranlassen, Sexological Bodywork in Anspruch zu nehmen

  • Erregungsschwierigkeiten
  • mangelnde Libido
  • Orgasmus-Schulung
  • Erektionsstörung
  • vorzeitige Ejakulation
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Allgemeine körperliche Blockaden und Schmerzen
  • Zurückgewinnen sexueller Funktionsweisen und Genussfähigkeit
    – nach einer Geburt
    – nach operativen Eingriffen
  • Anale Gesundheit und genitalen Genuss verstehen wollen
  • Paare, die ihr Sexualleben vertiefen wollen
  • Der Wunsch zu lernen, wie man Sinnlichkeit und Berührung schenken und empfangen kann
  • Selbstakzeptanz des eigenen Körpers und Geschlechts
  • Sexualität annehmen und lieben lernen

Struktur einer Sexological Bodywork Sitzung

Eine Sitzung dauert in der Regel zwei bis drei Stunden und beinhaltet Beratungsgespräch und Körperarbeit

Da das somatische Lernen mit dem Körper auch eine Integrationsphase erfordert, empfiehlt es sich, eine Begleitung über einen gewissen Zeitraum zu besuchen. Dies kann zwischen ca. 3 – 6 Monaten oder auch länger dauern.

Geschichtliches zu Sexological Bodywork

Sexological Bodywork wurde von Dr. Joseph Kramer in Kalifornien entwickelt und ist ursprünglich eine Methode, in der taoistische und tantrische Körperarbeit mit ressourcenorientiertem Coaching zusammenfliessen. Der Klient lernt seine Stärken zu nutzen und in sein Leben zu integrieren. Kramer entwickelte diese Methoden, damit homosexuelle Männer in den mit Aids-Angst behafteten Achtzigerjahren auch ohne direkten sexuellen Kontakt  eine befriedigende Sinnlichkeit leben konnten. Frühere Namen dieser Methode hiessen Body Electric School und Taoistische Erotische Massage. Zusammen mit Dr. Annie Sprinkle, einer führenden Persönlichkeit im Bereich „Befreiung der weiblichen Sexualität“, wurde Sexological Bodywork weiterentwickelt und wird heute in den USA und seit 2009 in der Schweiz am International Institute for Sexological Bodywork IISB® als Beruf gelehrt. Sexological Bodywork ist ein durch den Bundesstaat Kalifornien anerkannter Beruf. Neues Wissen fliesst laufend in die Aus-und Weiterbildung ein.

http://www.euro.who.int/de/health-topics/Life-stages/sexual-and-reproductive-health/news/news/2011/06/sexual-health-throughout-life/definition

Sexuelle und reproduktive Gesundheit

Definition gemäss der Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Sexuelle Gesundheit ist untrennbar mit Gesundheit insgesamt, mit Wohlbefinden und Lebensqualität verbunden.

Sie ist ein Zustand des körperlichen, emotionalen, mentalen und sozialen Wohlbefindens in Bezug auf die Sexualität und nicht nur das Fehlen von Krankheit, Funktionsstörungen oder Gebrechen.

Sexuelle Gesundheit setzt eine positive und respektvolle Haltung zu Sexualität und sexuellen Beziehungen voraus sowie die Möglichkeit, angenehme und sichere sexuelle Erfahrungen zu machen, und zwar frei von Zwang, Diskriminierung und Gewalt. Sexuelle Gesundheit lässt sich nur erlangen und erhalten, wenn die sexuellen Rechte aller Menschen geachtet, geschützt und erfüllt werden.

Offensichtlich haben Gesetzgeber noch nicht erkannt, dass dieses Menschenrecht die Möglichkeit voraussetzt, es zu lernen – und dass dieses Lernen nur über den Körper möglich ist. Sexological Bodywork ist eine der bis heute wenigen Methoden dazu. Es bleibt noch viel zu tun, um sicherzustellen, dass Gesundheitspolitik und Gesetzgebung dies anerkennen und widerspiegeln.

 

Wir der Europäische Berufsverband der Sexological Bodyworkers (EASB – European Association of Sexological Bodyworkers) können weder uns als Verein noch unsere Mitglieder, welche das Ausbildungsdiplom IISB Sexological Bodyworker erworben haben oder in der Ausbildung sind, erkennen in gesetzlichen Definitionen von Prostitution (z.B.  in Deutschlands ProstituiertenSchutzGesetz – ProstSchG). Wir sehen weder uns als Verein noch unsere Mitglieder als Sexarbeiter/Prostituierte.

 

Der Vorstand